Vitale Innenstädte 2024: Europas größte Passantenbefragung liefert wertvolle Erkenntnisse
Warum Innenstädte im Wandel sind
Die Innenstädte Europas stehen vor großen Herausforderungen. Die zunehmende Digitalisierung, geänderte Konsumgewohnheiten und die Nachwirkungen der Pandemie erfordern neue Konzepte zur Belebung urbaner Zentren. Die Studie „Vitale Innenstädte 2024“ des IFH KÖLN liefert mit über 69.000 Interviews aus 107 Innenstädten wertvolle Erkenntnisse über Besucherverhalten, Erwartungen und Handlungsstrategien für eine erfolgreiche Stadtentwicklung.
Besucherstruktur und Verhaltensmuster
Ein zentrales Ergebnis der Studie: Innenstädte sind „Orte für alle“. Die Besucherstruktur spiegelt die Altersverteilung der deutschen Gesamtbevölkerung wider, und Onlineshopper besuchen Innenstädte ebenso häufig wie andere Konsumenten. Wichtige Erfolgsfaktoren für eine vitale Innenstadt sind Aufenthaltsqualität, Erlebnisse, Handel und Gastronomie. Dabei gilt: Je differenzierter das Angebot, desto höher die Attraktivität. Besonders jüngere Generationen legen zunehmend Wert auf ein vielfältiges Freizeit- und Kulturangebot, was neue Impulse für die Stadtplanung setzt.

Diese Grafik zeigt die Hauptgründe, warum Menschen Innenstädte besuchen.
Sieben Regeln für eine erfolgreiche Innenstadtvitalisierung
Basierend auf den umfassenden Analysen formuliert die Studie im Wesentlichen sieben essenzielle Regeln:
- Zielgruppen differenzieren – Innenstädte müssen sich an unterschiedliche Besuchersegmente anpassen.
- Visitor Journey optimieren – Alle Phasen des Innenstadtbesuchs von Anreise bis Weiterempfehlung verbessern.
- Multifunktionalität statt Monostruktur – Handel bleibt essenziell, doch Gastronomie, Kultur und soziale Angebote sind gleichermaßen wichtig.
- Hygiene- vs. Attraktivitätsfaktoren – Innenstädte müssen sowohl Basisbedürfnisse als auch Erlebnisse adressieren.
- Grünflächen, soziale Räume und Wirtschaft – Nachhaltige Konzepte fördern eine ausgewogene Stadtentwicklung.
- Leerstand aktiv bekämpfen – Attraktive Nutzungskonzepte für leere Geschäfte entwickeln.
- Verkehrspolitik mit Augenmaß – Erreichbarkeit für alle Verkehrsträger sicherstellen.
Handlungsempfehlungen für Kommunen und Unternehmen
Die Studie bietet nicht nur eine fundierte Analyse, sondern auch praxisnahe Lösungen für Städte, Stadtplaner und Unternehmen. Der umfangreiche Handlungsleitfaden enthält 50 konkrete Maßnahmen zur Belebung der Innenstädte, darunter kreative Zwischennutzungen, digitale Services und nachhaltige Mobilitätskonzepte. Eine besondere Rolle spielt die Einbindung der lokalen Bevölkerung: Bürgerbeteiligung kann entscheidend dazu beitragen, tragfähige und akzeptierte Lösungen zu entwickeln.
Best Practices: Erfolgreiche Konzepte zur Stadtbelebung
Einige Städte haben bereits gezeigt, wie eine nachhaltige Belebung funktionieren kann. Erfolgreiche Konzepte beinhalten Pop-up-Stores in leerstehenden Geschäften, verkehrsberuhigte Zonen mit hoher Aufenthaltsqualität und hybride Nutzungskonzepte, bei denen Handel, Wohnen und Freizeitangebote miteinander kombiniert werden. Solche Ansätze erhöhen nicht nur die Attraktivität, sondern sorgen auch für eine höhere Besucherfrequenz.
Zu den empfohlenen Maßnahmen gehört im Bereich „Bindung“ auch die Integration von Bonusmodellen bzw. Kundentreuesysteme. Hier wäre ein Einsatz von CityCards wie mit bonusScan möglich. Viele unserer Kommunen setzen diese schon erfolgreich um. Auch finden hier immer mehr die Stadtgutscheine in den Projekten Einzug, die ebenfalls als probantes Werkzeug in der Vitalisierung der Innenstadt gesehen werden.
Let’s do it: Vitale Innenstädte gestalten
Innenstädte müssen sich an neue Bedürfnisse anpassen, um langfristig attraktiv zu bleiben. Die Studie „Vitale Innenstädte 2024“ liefert wertvolle Einblicke und strategische Ansätze, die helfen, urbane Zentren lebendig und wirtschaftlich erfolgreich zu gestalten. Jetzt ist die Zeit zu handeln!
Die Studie steht in einer Kurz- bzw. Langversion auf der Seite des IFH Köln zum Download bereit.
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