Kundenbindung: Wenn nicht jetzt, wann dann!?

Einfache Zeiten waren es für den Einzelhandel in den letzten Jahren sicher nicht, aber was jetzt im Zuge der Corona-Krise über uns hereingebrochen ist, verdient den Namen Katastrophe.

Doch wie die Entwicklungen in China zeigen, geht auch diese Zeit vorbei und spätestens in ein paar Monaten, wenn alle Geschäfte wieder vollumfänglich öffnen dürfen, wird der Kuchen zumindest in Teilen wieder neu verteilt. Leider ist klar, dass der Online-Handel, allen voran natürlich Amazon, mit der große Gewinner der Corona-Krise sein wird. Wieviel des Kuchens zukünftig wieder an den lokalen Einzelhandel zurückgeholt werden kann, entscheidet aber auch Ihr Verhalten in der Krise.

Mit z.B. einer CityCard haben Sie ein modernes Kundenbindungsinstrument im Einsatz. Nutzen Sie die Möglichkeiten des Systems. Wir wollen gern darstellen, was Sie in Zeiten der Corona-Krise machen können, um Ihre Kunden weiter an sich zu binden, sie zu begeistern.

Denn wenn die Geschäfte wieder öffnen dürfen, müssen Sie sich Ihr Stück des Kuchens wieder zurückholen.

Kunden emotional an Ihr Geschäft binden

Corona-Krise

Anzeigen in den Schaufenstern

An fast allen geschlossenen Geschäften hängen Schreiben, in denen auf die Schließung bis auf weiteres o.ä. hingewiesen wird. Ein solches Schreiben ist Kommunikation mit der Kundschaft, handgeschriebene Zettel mit Rechtschreibfehlern lassen keine Liebe zu den Kunden erkennen.

Holen Sie Ihre Kunden emotional ab! Appellieren Sie an langjährige Treue, an das Mitgefühl.

Alternative Verkaufskanäle suchen

Der Verkauf am POS ist in den meisten Geschäften verboten, erlaubt sind jedoch Abhol- und Bringdienste. Für Gastronomie, Buchhandel und andere Bereiche kann ein solcher Service einen gewissen Grundumsatz unter Umständen sichern.

Die Kunden müssen aber über die Möglichkeiten informiert werden, wer keine Kundenkartei mit Kundendaten besitzt, kann über die Verteilung von Flyern, einen Aushang im Schaufenster oder einen Hinweis auf der Webseite über die Liefer- und Abholdienste informieren. Wer ein Kundenkartensystem nutzt, ist natürlich im Vorteil und kann hier die Daten für ein Mailing per Post oder E-Mail nutzen.

Wer bisher keinen Online-Shop für sein Geschäft nutzt, kann vielleicht jetzt diesen installieren. In einigen Städten und Gemeinden gibt es einen Online-Marktplatz, in dem jeder Einzelhändler eine Produktauswahl einstellen kann. Ob eine solche Lösung jetzt kurzfristig geschaffen werden kann, ist aber fraglich.

Kommunikation mit den Kunden halten

Ihre Stammkunden können nicht mehr in Ihr Geschäft kommen, damit die emotionale Bindung aber auch über die Schließzeit erhalten bleibt, muss die Kommunikation aufrechterhalten werden. Das Gute an moderner Kommunikation ist, dass die Kommunikation über Social Media Kanäle oder per E-Mail meist kostenlos ist.

Als Basic und Pflichtübung für JEDEN Einzelhändler ist die Eintragung bei Google My Business zu sehen. Ohne einen Eintrag wird beispielweise einem potentiellen Kunden, der sich in der Nähe des Geschäfts aufhält und auf seinem Smartphone nach z.B. einem Friseur sucht, ein Friseur ohne Google My Business Eintrag, Ihr Geschäft nicht angezeigt. Folglich wird der Kunden zum Wettbewerb geschickt. Die Eintragung ist kostenfrei und schnell erledigt.

Als nächstes sollten Sie einen Facebook-Account für Ihr Geschäft anlegen. Dieser ist kostenfrei und Sie haben die Möglichkeit Ihr Geschäft kurz mit Bildern und Texten vorzustellen. Regelmäßig kurze Texte mit Bildern zu posten hält Ihre Kunden auf den aktuellen Stand. Jetzt während der Schließzeit könnten das bei einem Friseurbetrieb beispielsweise ein wöchentlicher Stylingtipp oder eine Fotostrecke über die Modernisierungsmaßnahmen sein oder einfach mal ein paar persönliche Worte und Bilder der Mitarbeiter und wie es denen während der Schließzeit ergeht.

Ein Instagram-Account ist eher ein Kanal für die jüngere Zielgruppe. Texte sind kürzer und die Posts Bild-lastiger als bei Facebook. Auch hier ist ein Look des Tages kurz eingestellt oder ein kurzes Video mit einer Buch-Besprechung erstellt. Die Kunden behalten den Kontakt zu Ihrem Geschäft. Vielleicht kann man Teile aus dem Look des Tages auch anbieten und versenden? Einfach mal ausprobieren.

Sie haben noch keine Homepage? Jetzt ist die Zeit da, diese zu schaffen. Es gibt eine Vielzahl von Homepagebaukästen, bei den meisten Anbietern inklusiv. Wer sich da nicht selbst ran traut, einfach mal im Bekanntenkreis fragen…

Marketingkampagne durchführen trotz Corona-Krise

Einzelhändler, die ein Kundenkartensystem nutzen oder anderweitig in Besitz von Kundendaten sind, sollten Marketing-Kampagnen durchführen, um den Kundenkontakt nicht zu verlieren.

Dabei sollten nicht alle Kunden mit ein und demselben Text angeschrieben werden, sondern die Kunden sollten vorher segmentiert werden. Also beispielsweise nach Alter, Wohnort oder Geschlecht aber auch nach dem Kaufverhalten. TOP-Kunden sollten anders angesprochen werden, als Gelegenheitskunden oder sogar abwanderungsgefährdete Kunden. Wenn die eigene Kundenverwaltung diese Daten liefern kann, sollten diese auch genutzt werden.

Beim Anschreiben der Kunden per E-Mail können Sie günstig z.B. das Tool Newsletter2Go (N2G) nutzen. Wir sind zudem zertifizierter Partner von N2G und können Ihnen gerne bei der Erstellung des Accounts behilflich sein. Wenn Sie Ihr normales E-Mailprogramm nutzen, unbedingt darauf achten, wenn mehrere Kunden auf einmal angeschrieben werden sollen, dass diese nicht jeweils in CC angeschrieben werden, sondern in BCC. Ansonsten sehen die Empfänger die E-Mail-Adressen der anderen Empfänger. Und das wäre aus Datenschutzgründen fatal – den Ärger brauchen Sie sich jetzt nicht zusätzlich machen. Achten Sie aber auch darauf, dass Ihnen die Einwilligungen der Kunden vorliegen, dass Sie sie per E-Mail kontaktieren dürfen.

Modernisierungsmaßnahmen durchführen

Modernisierung

Zeit für frische Farben im Laden

Keine Umsätze und dann noch zusätzlich Geld ausgeben? Das fällt schwer, aber wer finanziell dazu in

der Lage ist oder die Fördertöpfe nutzt, kann die Schließzeit nutzten um Modernisierungsmaßnahmen durchzuführen.

Ein paar Töpfe Farbe kosten nicht die Welt und die Kunden werden bei der Wiedereröffnung nach der Corona-Krise begeistert sein. Auch die Homepage können Sie vielleicht wieder modernisieren und mit neuen Texten bestücken.

Kopf nicht in den Sand stecken

Ja, das was wir gerade erleben hätten wir uns alle nicht erträumen können. Daran können wir nun nichts ändern. Dennoch gilt es aus der Krise gestärkt zu gehen. Wir sagen nicht, dass es leicht ist und Ihr Umsatz mit den oben genannten Tipps gesichert sind. Aber es sind Möglichkeiten, die Ihnen die Schärfe der Krise etwas nehmen können.

Vielleicht haben Sie auch schon für sich neue Wege aus der Krise gefunden? Wir sind gespannt, welche das sind und wie Ihre Erfahrungen sind. Kommen Sie doch in unsere Facebook-Gruppe „Einzelhandel in Corona-Zeiten„. Hier tauschen wir uns mit Händlern, Experten, Unterstützern aus und geben Tipps.

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